Die kalte Jahreszeit kommt in großen Schritten – Jetzt mit den Planungen einer Infrarotheizung beginnen.

Infrarot-Paneele sind derzeit als alternatives Heizsystem im Gespräch. Vor allem kurz vor Beginn der kalten Jahreszeit machen sie auf sich aufmerksam.

Infrarot-Paneele sind derzeit als alternatives Heizsystem im Gespräch. Vor allem kurz vor Beginn der kalten Jahreszeit machen sie auf sich aufmerksam.

BildNicht für jede Gelegenheit und jedes Haus ist die Heizung geeignet. Jedoch gibt es hervorragende Einsatzgebiete in Wochenendhäusern, bei der temporären Nutzung von alten Gebäuden oder bei nur geringem Budget. Die Fachwelt sieht in Bezug auf die neue Technologie positive wie negative Seiten, anbei ein Fakten-Check.

Wie funktioniert die Infrarotheizung?

Infrarotpaneele sind Strahlungsheizungen. Vorwiegend heizen sie, indem sie Infrarotlicht abgeben. Genaugenommen sind die am Markt erhältlichen Produkte elektrische Widerstandsheizungen. Sie verwandeln Strom in Wärme um und geben diese dann an den Raum ab. Damit unterscheiden sich Infrarotheizungen gravierend von den konventionellen Konvektor-Heizungen, welche als Konzept die Luft im Raum erwärmen. Eher vergleichbar sind Infrarotheizungen mit einem Kachelofen, der ebenfalls eine angenehme Strahlungswärme erzeugt.

Als Strahlungswirkungsgrad wird dabei jener Anteil an Wärmeabgabe bezeichnet, den ein Heizkörper in Form von Wärmestrahlung abgibt. Je höher der Wirkungsgrad, desto besser.
Bei Infrarotheizungen ist der Strahlungswirkungsgrad unterschiedlich je nach Produkt, Oberfläche, Bauart und Betriebstemperatur. Er liegt zwischen 25% und 60%. Radiatoren haben vergleichsweise einen Strahlungsanteil von 20% bis 50%, Fußbodenheizungen und Wandheizungen einen Strahlungsanteil von bis zu 60%.

Heizsysteme mit einem hohem Strahlungsanteil können Bauteile wie Möbel, Böden, Decken oder Wände im Raum direkt erwärmen. Diese Strahlung wird als sehr angenehm empfunden. Durch dieses subjektive Empfinden kann die Raumtemperatur – verglichen mit Radiatoren – um etwa 2 Grad Celsius abgesenkt werden, ohne dass eine kälteres Raumempfinden am Körper entsteht.
Trotzdem sollte auf eine angenehme Bestrahlung von mehreren Seiten Wert gelegt werden, ansonsten tritt der sogenannte Lagerfeuer-Effekt ein: Damit ist gemeint, dass die Vorderseite einer Person beispielsweise sehr stark angestrahlt wird, während der Rücken kalt bleibt.

Vorteile von Infrarot-Paneelen

Bei jeder neuen Planung von Heizungen sollten die Vorteile mit den Nachteilen abgewogen werden. Infrarotheizungen haben niedrige Investitionskosten und einen hohen Komfort. Gerade bei Sanierungen werden sie deshalb gerne eingesetzt. Jedoch sind die Stromkosten hoch, weshalb sich Infrarotheizungen gerade bei Objekten rentieren, welche nicht ganzjährig beheizt werden, wie etwa Wochenendhäuser und Hütten. Auch als zusätzliche Heizung zu einem Holzofen oder einer Solaranlage macht die Heizform Sinn, weil sie jederzeit zugeschaltet werden kann. Zudem sind Infrarot-Paneele sinnvoll, wenn der Heizwärmebedarf eines Gebäudes extrem niedrig ist, wenn also das Gebäude an sich hervorragend isoliert ist, und nur sehr wenig Wärme benötigt wird, um ein behagliches Wohnklima zu erzeugen.

Weitere Vorteile sind die unkomplizierten Anschlussmöglichkeiten (es wird quasi nur eine Steckdose benötigt) und der geringe Wartungsaufwand der Anlage. Die Aufwärmzeit ist gering, der Heizkörper kann gleich abstrahlen. Das gleiche gilt auch für die Abkühlzeit. Anders als bei Holz sind keine Räumlichkeiten für die Lagerung des Brennstoffs notwendig. Der Brennstoff kommt – im wahrsten Sinn des Wortes – aus der Steckdose.

Gerade bei Objekten, welche im Winter nicht durchgehend beheizt werden und sich dadurch nicht für ein wasserführendes Heizsystem eignen, sind Infrarotpaneele zu erwägen. Es müsste sonst nämlich eine Grundheizung zum Einsatz kommen, welche das Wasser und das Objekt in einem Zustand über 5 Grad Celsius hält, sodass das wasserführende Heizsystem inklusive Heizkörper nicht einfriert.

Unterschiedliche Designs von Infrarotheizungen

Infrarotheizungen sind in sehr unterschiedlichen Designs erhältlich. Allen Heizkörpern ist gemein, dass sie flach sind. Die Oberfläche kann aber gewählt werden. Es sind Oberflächen aus Glas und Spiegel erhältlich, Naturstein wie Sandstein oder Granit, oder aber auch simple weiße Oberflächen. Durch die Möglichkeiten bei der Gestaltung können verschiedenste Effekte erzeugt werden. Auch Bilder lassen sich mit einer Infrarotheizung hinterlegen. Damit wird gerade im Badezimmer oder einem Vorraum der Heizkörper ein wesentliches gestalterisches Element im Raum.

Gibt es rechtliche Rahmenbedingungen für Infrarotheizungen?

In unterschiedlichen Ländern gibt es unterschiedliche Vorschriften, wie Direkt-Widerstandsheizungen eingebaut werden können und dürfen. In Österreich zum Beispiel darf laut OIB-Richtlinie in mehrgeschossigen Wohnbauten keine Infrarotheizung als alleiniges Heizsystem eingebaut werden. Ausgenommen hierbei sind Objekte mit sehr geringem Heizwärmebedarf (maximal 25 kWh/m2a).

Da die nächste Heiz-Saison naht ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich über Infrarotheizungen zu informieren.

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