IfKom: Deutschland braucht eine leistungsfähige digitale Gigabit-Infrastruktur

Nach Auffassung der IfKom braucht Deutschland eine leistungsfähige digitale Gigabit-Infrastruktur, um global wettbewerbsfähig zu sein.

Nach Auffassung der IfKom braucht Deutschland eine leistungsfähige digitale Gigabit-Infrastruktur, um global wettbewerbsfähig zu sein.

BildDer Ausbau zu einer Gigabit-Gesellschaft in Deutschland hat für die Bundesregierung einen hohen Stellenwert. Nach den Plänen der großen Koalition sollen digitale Anwendungen in Wirtschaft und Industrie aber auch im privaten Bereich realisiert werden. Hierzu bedarf es zwingend einer hochleistungs- und zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur. Dies war kürzlich Gegenstand eines Gesprächs der IfKom e. V. mit dem Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker, Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur.

„Damit Deutschland global wettbewerbsfähig bleibt, ist ein flächendeckendes Gigabitnetz zwingend erforderlich“, betonte Heinz Leymann, Bundesvorsitzender des Verbandes der Ingenieure für Kommunikation und ergänzte: „dies ist nach heutigem technischen Stand nur mit Glasfaser zu realisieren“. In vielen Regionen des Landes ist die Breitbandversorgung im europäischen Vergleich nur unteres Mittelmaß. Zurzeit erreicht der Glasfaserausbau bezüglich der „fiber to the home/building-Anschlüsse“ nur einstellige Prozentwerte.

Nach Auffassung der IfKom e. V. hat der schleppende Breitbandausbau mehrere Gründe. Ständig veränderte Rahmenbedingungen sorgen für eine gewisse Planungsunsicherheit. Zudem behindert die immer noch bestehende Bürokratie im Fördersektor den Prozess des Ausbaus. Hinzu kommt, dass die Ressourcen in den Bereichen Planung, Tiefbau und Material stark ausgelastet sind.

„Auch der Doppelausbau von Glasfaserkabeln durch Telekommunikationsunternehmen wirkt kontraproduktiv“ merkte Reinhard Genderka, Bundesvorstandsmitglied der IfKom, an und fügte hinzu: „hier muss eine Bündelung stattfinden, um die vorhandenen Kapazitäten optimal nutzen zu können“. Die IfKom plädieren zudem für eine deutliche Vereinfachung und Straffung der Richtlinien und Prozesse bei der Bundesförderung. Zugleich müssen die entsprechenden personellen Kapazitäten und das fehlende Know-how aufseiten der öffentlichen Hand bereitgestellt werden.

Als Übergangslösung zu einer vollständigen Gigabit-Infrastruktur befürworten die IfKom den Einsatz von Vectoring oder Super-Vectoring, wobei der Aufbau eines Glasfasernetzes Vorrang haben sollte.

„Der Netzinfrastrukturwechsel zur Glasfaser muss – in Städten ebenso wie im ländlichen Raum – konsequent vorangetrieben werden“, sagt Reinhold Sendker MdB, Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur. „Seit einem Jahr ermöglicht der Bund den Kommunen, die bislang auf Kupferkabel gesetzt haben, ein Glasfaser-Upgrade für ihre Projekte. Darüber hinaus ist ein neues Breitbandförderprogramm in Vorbereitung, mit dem auch die sogenannten ,grauen Flecken‘ gigabitfähig ausgebaut werden können. Die Union bemüht sich außerdem, im Bundeshaushalt 2020 Akzente im Mobilfunkausbau zu setzen: Für eine flächendeckende und zukunftsfähige Infrastruktur sollen Mobilfunkmasten in bislang unterversorgten Regionen errichtet werden. Auf Betreiben der CDU/CSU-Fraktion sollen hierfür die notwendigen Gelder in einem ersten Schritt im Haushaltsgesetz 2020 überjährig bereitgestellt werden.“

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