Im Jahr 2022 buchten Gäste aus dem In- und Ausland über die vier führenden Online-Plattformen AirBnB, Booking.com, TripAdvisor und Expedia insgesamt 38,6 Millionen Übernachtungen in Wohnungen und Ferienhäusern in Deutschland. Damit verzeichneten die vier Online-Plattformen 39,8 Prozent mehr Übernachtungen als im Jahr 2021, einem Jahr, das noch stark von der Corona-Pandemie geprägt war und in dem die Unterbringung von privat reisenden Gästen bis Ende Mai untersagt war. Das Vor-Corona-Niveau von 2019 wurde 2022 sogar noch übertroffen: Damals hatten in- und ausländische Gäste 37,2 Millionen Übernachtungen in Deutschland über die Plattformen gebucht. Im Vergleich dazu lag die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2022 um 3,6 Prozent höher. Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht diese Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat erstmalig als Ergänzung zur monatlichen Tourismusstatistik.
Die Verteilung der Online-Buchungen nach Beherbergungsart zeigt, dass im Jahr 2022 fast 96 % der über die Plattformen gebuchten Übernachtungen in Wohnungen oder Ferienhäusern von Unterkünften mit weniger als 10 Betten angeboten wurden, z. B. von privaten Eigentümern, die eine Unterkunft auf Nebenerwerbsbasis anbieten. Dies zeigt, dass die hier vorgestellten Daten eine sinnvolle Ergänzung zur offiziellen monatlichen Tourismuserhebung darstellen, die nur Betriebe mit mindestens 10 Betten erfasst.
Die Zahl der über die vier Online-Plattformen gebuchten Übernachtungen von Gästen aus Deutschland stieg 2022 im Vergleich zu 2021 um fast ein Viertel (+23,2 Prozent) auf 27,2 Millionen. Noch stärker wuchsen die Übernachtungen in Wohnungen und Ferienhäusern von ausländischen Gästen. Sie verdoppelten sich im Vergleich zum Vorjahr (+106,6 Prozent) auf 11,3 Millionen. Allerdings ist der grenzüberschreitende Tourismus in Deutschland noch weit von den Werten vor der Corona entfernt: Trotz des Anstiegs lag die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland im Jahr 2022 immer noch um 17,5 Prozent unter dem Niveau von 2019. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus Deutschland lag dagegen sogar um 15,9 Prozent höher als vor der Pandemie.