Alfred Wieder:Verbraucherschutzportale in Deutschland

In der Vergangeheit oft ein Ärgernis für Emittenten im Kapitalmarkt. Heute zur Meinungsbildung der Kunden eigentlich unverzichtbar.Verbraucherschutz geht aber heute viel weiter. Heute geht es vor allem um Produktsicherheit.

Was bedeutet Verbraucherschutz in der Praxis überhaupt?
 
Verbraucherschutz – Schutz des Bürgers vor Herstellern und Dienstleistern
Als Verbraucher oder Endverbraucher wird eine natürliche Person bezeichnet, die für ihre eigenen, privaten Bedürfnisse Waren und Dienstleistungen kauft.
 
Am Ende der Wertschöpfungskette als einem mehrstufigen Prozess steht der Verbraucher. Produziert wird seinetwegen, weil beziehungsweise damit der Endverbraucher kaufen und konsumieren kann. An dieser Stelle begegnen sich Angebot und Nachfrage, und damit treffen recht unterschiedliche Interessen aufeinander.
 
Der Hersteller möchte möglichst viel verdienen, der Verbraucher für ein hochwertiges Produkt möglichst wenig bezahlen. Diese Situation gibt vielerlei Anlass dazu, den Verbraucher vor dem Hersteller und, wie es gerne genannt wird, vor dessen Machenschaften zu schützen. Dem Endverbraucher selbst ist das allein schon deswegen nicht möglich, weil er weder Kontakt noch einen direkten Zugang zum Hersteller hat. Es gibt weder eine rechtliche noch eine tatsächliche Handhabe für den Verbraucher, sich unmittelbar an den Produzenten zu wenden.
 
Dennoch, oder gerade deswegen ist ein organisierter Verbraucherschutz so hilfreich wie notwendig. Heutzutage ist der Verbraucherschutz ein aktuelles Thema für die gesamte Gesellschaft. Er ist sowohl politisch als auch privat organisiert. So ist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit als Geschäftsbereich dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zugeordnet.
 
An mehreren Universitäten ist der Verbraucherschutz wissenschaftlich verankert. Und bundesweit gibt es mehrere hundert private Verbraucherschutzorganisationen in unterschiedlichen Rechtsformen; viele unter ihnen als gemeinnützige eingetragene Vereine, kurz e.V. Die meisten betreiben im Internet ein eigenes Verbraucherschutzportal. Hier muss unterschieden werden zwischen
 
• Verbraucherportal
und
• Verbraucherschutzportal
 
Verbraucherportale wie beispielsweise die Verifox GmbH, kurz Verifox informieren den Verbraucher als ein reines Preisvergleichsportal. Der Endverbraucher wird in die Lage versetzt, sich auf dem Portal zu informieren. Argumentativ wird er laut Verifox davor geschützt, zu hohe, ungünstige Tarife für Strom, Gas, Öl, Versicherungen und andere Dienstleistungen abzuschließen.
 
Verifox vergleicht deren Angebote miteinander sowie untereinander und wird dafür von den daran beteiligten Firmen mit einer Provision bezahlt. Das hat nichts oder nur wenig mit einem ‚echten‘ Verbraucherschutz zu tun.
 
Bei dem soll der Endverbraucher vor denjenigen Benachteiligungen gegenüber Herstellern, Produzenten und Vertreibern geschützt werden, gegen die er sich nicht wehren, und die er mangels Knowhow vielfach gar nicht kennen kann.

Portal als Türöffner zu vielfältigen Informationen

Das Wort Portal ist vom lateinischen Wort porta abgeleitet und heißt zu Deutsch Pforte. In der Internetsprache ist das Portal eine Website, die mit ihrer Navigation und mit den Benutzermöglichkeiten den Zugriff auf eine Vielzahl und Vielfalt von Informationen sowie Daten ermöglicht.
 
Dazu wird eine Portalsoftware verwendet, die laufend aktualisiert und den wachsenden Bedürfnissen der Portalbesucher, in diesem Falle der Endverbraucher, angepasst wird. Jede der namhaften Verbraucherschutzorganisationen unterhält ein solches, ihr eigenes Verbraucherschutzportal. Auf diese Weise hat der Verbraucher die Möglichkeit, sich online ganz gezielt auf dem jeweiligen, fachbezogenen Verbraucherschutzportal zu informieren, sich in dem Sinne zu schützen.

Verbraucherzentralen in Bund und Ländern

Eine bundesweite Organisation für den Verbraucherschutz ist die ‚Verbraucherzentrale Bundesverband e.V., kurz VZBV mit Sitz in Berlin. Vorsitzender ist der ‚oberste deutsche Verbraucherschützer‘ Klaus Wolfgang Müller, ehemaliger Umwelt- und Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein. Dem VZBV gehören die deutschen Verbraucherzentralen in den 16 Bundesländern als Mitglieder an.
 
Ihre Aufgabe ist es, den Verbraucher durch Beratungs- und Informationsleistungen zu schützen. Die Landesverbraucherzentralen unterhalten ihrerseits wiederum dezentrale Beratungsstellen. Daraus ergibt sich eine bundesweit flächendeckende Verbraucherberatung, die sowohl online als auch offline aktiv ist. Ein Blick auf die Website der VZBV zeigt die Vielfalt an Informationen, die oftmals fließend in den Schutz des Verbrauchers übergehen.
 
www.vzbv.de

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