Angesichts der Fehlentwicklung der Identitätspolitik der letzten Jahre plädiert Omri Boehm für das Konzept des radikalen Universalismus. Was steckt dahinter?
Der 1979 in Israel geborene Weltenbürger Omri Boehm ist aufgewachsen in einer der Konfliktreichsten Regionen der Welt; deren Auswirkungen treffen die Menschen, seien sie Isrealis oder Palistinänser, real im täglichen Leben. Sein Denken gilt als eine global wichtige Stimme, daher die Versöhnung der Philosophie mit der Realität. Kein Wunder, dass er über die Kritik Kants an Spinoza promoviert wurde; er lebt in den USA und hat auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Aktuell tritt der mit einem Essay über die Idee des radikalen Universalismus an die Öffentlichkeit.
Aus der Biografie des Autors – Zweistaatenlösung in dem Nahen Osten ist gescheitert
Schon seit Jahren plädiert Omri Boehm für eine föderale Struktur und einen gemeinsamen Staat im Nahen Osten. Früh hatte er bemerkt, dass die Identitätspolitik, die sowohl die Isrealis als auch die Palästinenser extrem erfolgreich betreiben, letztlich zum Scheitern verurteilt ist. Identitätspolitik betont das Trennende zwischen den Menschen und präferiert eine Lebenseinstellung, bei der Bedürfnisse einer spezifischen Gruppe von Menschen im Mittelpunkt stehen. Angestrebt werden höhere Anerkennung der Gruppe, die Verbesserung ihrer gesellschaftlichen Position und die Stärkung ihres Einflusses. Klassische Beispiele sind Nationen oder Volksgruppen, die sich durch Identität definieren und deren Handlungen dadurch bestimmt werden. Aufwertungen und Abwertungen sind die Folge. Positive Beispiele einer erfolgreichen Identitätspolitik sind die Metoo-Bewegung oder die Abschaffung des Sklaventums in Nordamerika. Identitätspolitik umschreibt hierbei allerdings nicht nur geschickte Public Relations, sondern auch die Gefahr von Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen. Omri Boehm kommt schlussendlich zu der Idee der radikalen Universalität, bei dem er nachweist, dass diese auch über Gott steht.
Universalität als Konzept des 21 Jahrhunderts
Ausgehend von dem gescheiterten Konzept der Zwei Staaten-Lösung und Kants Ideen der modernen aufgeklärten Philosophie weist Omri Boehm in seinem Werk ‘Jenseits von Identität’ OMRI BOEHM: „RADIKALER UNIVERSALISMUS“ – Übersetzung aus dem Englischen von Michael Adrian, Propyläen Verlag, September 2022 (zuerst in New York Juni 2022) nach, dass nur der radikale Universalismus als Handlungskonzept der Zukunft sein kann.
Mag die Identitätspolitik auch noch so moralisch untermauert und wünschenswert sein wie bei der MeToo Bewegung, so führt die Betonung des Trennenden des Menschen immer zu Ungerechtigkeiten. Radikaler Universalismus bedeutet also, dass Ideen, Ideale, Rechte und Pflichten grundsätzlich für alle Menschen gelten müssen. Von Kants Ideen der Aufklärung ausgehend fordert der Autor, dass die Grundlage unseres Handelns die Kant’sche Vorstellung von der Gleichheit aller Menschen sein sollte. Omri Boehm weist nach, dass diese Idee über Gott steht und erläutert, dass Martin Luther King in Wirklichkeit Anhänger eines radikalen Universalismus sei. Ganz im Gegenteil galt der Führer der schwarzen Befreiungsbewegung Martin Luther King im letzten Jahrhundert als besonders geschickter PR Stratege mit einer Identitätspolitik zur Befreiung der farbigen Amerikaner von der Dominanz der weißen Bevölkerung.
Den Ansatz, für den anderen mitzudenken, kennen wir von dem bekannten Allmende Problem, welches im Grunde die Grundlage des Konflikts im Nahen Osten darstellt. Es ist die Konkurrenz der Menschen um die Lebensgrundlagen, die durch eine Identitätspolitik fehlgeleitet werden kann. Omri Boehm tritt dem entgegen in dem er einen radikalen Universalismus fordert und dieses Lösungskonzept eingebettet in die Philosophiegeschichte darstellt. Ein erfrischender Beitrag angesichts des Nebels über Partikularinteressen, Nationen, Cancel Culture, Identitäten, Fake News und Manipulation von öffentlichen Meinungen.
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