IfKom: Breitbandausbau in Nordrhein-Westfalen

IfKom im Gespräch mit Thorsten Schick, MdL, Vorsitzender des Ausschusses für Digitalisierung und Innovation des NRW-Landtags.

IfKom im Gespräch mit Thorsten Schick, MdL, Vorsitzender des Ausschusses für Digitalisierung und Innovation des NRW-Landtags.

BildFür ein erfolgreiches digitales Zeitalter benötigt Nordrhein-Westfalen eine hochleistungsfähige digitale Infrastruktur. Dies war kürzlich Thema eines Gesprächs der IfKom – Ingenieure für Kommunikation (IfKom e.V.) mit dem Landtagsabgeordneten Thorsten Schick. Der CDU-Politiker ist unter anderem Vorsitzender des Ausschusses für Digitalisierung und Innovation des NRW-Landtags.

Laut einer GigabitAtlas-Studie vor etwa einem Jahr befindet sich Nordrhein-Westfalen als Flächenland an der Spitze der Breitbandversorgung mit einem Versorgungsgrad von 96 Prozent der Haushalte mit 50 MBit/s. Bei der Versorgung mit Glasfaseranschlüssen ist Nordrhein-Westfalen zu dem Zeitpunkt allerdings nur mittelmäßig. Hier bestand ein erheblicher Nachholbedarf. Nur etwa neun Prozent der Haushalte und etwa 16 Prozent der Schulen in Nordrhein-Westfalen verfügten über einen Glasfaseranschluss. Zudem waren lediglich neun Prozent der Gewerbegebiete vollständig mit Glasfaser versorgt.

Thorsten Schick konnte inzwischen von Erfolgen berichten. Mit dem sogenannten Gigabit-Masterplan treibt die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen den Ausbau des Glasfasernetzes für schnelles Internet mit Nachdruck voran. Nach Angaben des Digitalisierungsministeriums sind derzeit 86 Prozent der rund 5500 Schulen in NRW für das Netz erschlossen oder zumindest schon fest dafür vorgesehen. Noch im Februar waren es erst 60 Prozent. Von den 3600 Gewerbegebieten seien jetzt 66 Prozent erschlossen oder dafür vorgesehen; bei weiteren 16 Prozent gelte das für Teile der Gewerbegebiete. Im Vergleich zum Februar, als erst 37 Prozent aller Gewerbegebiete in NRW soweit waren, ein enormer Fortschritt.

Für eine digitale Zukunft in Deutschland und somit auch in Nordrhein-Westfalen ist aus der Sicht der IfKom eine Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 1 Gigabit pro Sekunde zwingend erforderlich, die technisch zurzeit ausschließlich mit Glasfaser zu realisieren ist. Die IfKom halten daher die ehrgeizigen Ziele der Landesregierung zur flächendeckenden Breitbandversorgung für den richtigen Schritt, um die Wirtschaftskraft des bevölkerungsreichen Landes zu stärken. Danach soll Nordrhein-Westfalen bis 2025 über flächendeckende, konvergente Gigabit-Netze verfügen. Zudem sollen Schulen und Gewerbegebiete bis Ende 2022 erschlossen sein. Auch begrüßen die IfKom die Maßnahme der Landesregierung, wonach bei allen öffentlichen Fördermaßnahmen und entsprechenden Ausschreibungen der „Glasfaser-first“-Ansatz verfolgt werden soll.

Bei der Versteigerung der Frequenzen für das neue Mobilfunknetz mit dem 5G Standard hat die Bundesrepublik Deutschland mehr als sechseinhalb Milliarden Euro eingenommen – viel mehr, als erwartet wurde. Dies sehen die IfKom ein wenig skeptisch, weil diese Milliarden den Mobilfunkunternehmen zum Netzausbau fehlen. Umso mehr ist es wichtig, dass diese Einnahmen des Staates durch die Frequenzauktion komplett in den Breitbandausbau in Gebieten, wo sich ein wirtschaftlicher Ausbau für TK-Unternehmen nicht lohnt, eingesetzt wird.

Thorsten Schick unterstreicht die Bedeutung der Versorgung des ländlichen Raums: „Nur wenn es uns gelingt, die Chancen, die uns die Digitalisierung bietet, auch überall zu nutzen, können wir wirklich davon profitieren. Mit dem Gigabit-Masterplan des Landes sind wir auf dem richtigen Weg und die ersten Erfolge zeigen, dass wir die gesteckten Ziele auch erreichen können.“

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