Wechselkurs und Kaufkraft – Konzept des Big Mac Index

Der Wechselkurs ist der Preis zu dem eine Währung in eine andere umgetauscht werden kann. Doch auch die Kaufkraft spielt in der Volkswirtschaft eine wichtige Rolle. Der Big Mac Index misst sie.

Der Wechselkurs bezeichnet grob gesagt den Preis, mit dem eine Währung in eine andere Währung umtauschbar ist. Währungen werden am Devisenmarkt gehandelt, dort ergeben sich aus Angebot und Nachfrage die Wechselkurse / Preise der Währungen – von Valentin Markus Schulte Volkswirt / Berlin 

Der Wechselkurs zwischen Währungen ist in der Volkswirtschaft ein wichtiges Thema, da er sich auf die Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaft einwirkt. Bei Wechselkursen aus den Nachrichten beispielsweise handelt es sich im Großteil um den nominalen Wechselkurs in Mengennotierung. Dieser ergibt sich aus der Rechnung: Preis der inländischen Währung in ausländischen Geldeinheiten $ / €. 

Der Euro steht in diesem Beispiel für die inländische und der Dollar für die ausländische Währung. Werden Zähler und Nenner vertauscht wird der weniger geläufige nominale Wechselkurs in Preisnotierung, welcher den Preis der ausländischen Währung in inländischen Geldeinheiten beschreibt. 

Realer Wechselkurs: Indikator für die Kaufkraft 

Im Gegensatz zum nominalen Wechselkurs wird beim realen Wechselkurs das Austauschverhältnis der inländischen und ausländischen Güter gemessen. Zu diesem Zweck wird ein repräsentativer Warenkorb gebildet und dessen Preis im In- und Ausland miteinander verglichen. Aus diesem Vergleich lässt sich die Kaufkraft einer Volkswirtschaft ablesen.  

Laut der Theorie der Kaufkraftparität passt sich der Wechselkurs an, sodass die Kaufkraft der beteiligten Währungen jeweils identisch ist. Herrscht Kaufkraftparität zwischen zwei Volkswirtschaften ergibt der reale Wechselkurs eins. Allerdings gibt es bei dieser Theorie strenge Annahmen wie zum Beispiel: keine Transaktionskosten oder staatliche Handelshemmnisse  

Big Mac Index als Konzept 

Um die Kaufkraft verschiedener Länder miteinander zu vergleichen entwickelte die Zeitschrift The Economist den sogenannten Big Mac Index. Der Big Mac von McDonalds bietet sich als homogenes Gut für einen Vergleich an und hat laut der Kaufkraftparität nach umrechnen der Währungen in jedem Land der Welt den gleichen Preis. Betrachtet man den Big Mac Index vom Jahr 2019 folgt das Ergebnis, dass erhebliche Unterschiede im Preis eines Big Macs bestehen. Während ein Big Mac in der Schweiz umgerechnet 6,62 Dollar beträgt kostet er in Russland umgerechnet 1,65 Dollar. Es lässt sich feststellen, dass  

  1. die Kaufkraft in der Schweiz höher als in Russland ist 
  1. die Theorie der Kaufkraftparität ohne die strengen Annahmen des Modells nicht funktioniert. 

Der Big Mac Index ist ein stark vereinfachtes Modell, welches sich aber gut eignet, um die Unterschiede in der Kaufkraft verschiedener Staaten miteinander zu vergleichen. 

V.i.S.d.P.:  

Valentin Markus Schulte  
Volkswirt

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